Übersteht Corona Hitze oder Kälte?

Veröffentlicht am 24. September 2024 um 08:30

SARS-CoV-2 im Krankenzimmer

Wie groß ist die Viruslast in Krankenzimmern, in denen SARS-CoV2-Patienten untergebracht sind? Mit dieser Frage befassten sich Infektiologen aus Singapur und untersuchten die Patientenzimmer von drei isolierten Erkrankten. Nach der Reinigung war das Virus auf den Oberflächen nicht mehr nachweisbar, positive Nachweise (auf der Toilettenschüssel, im Waschbecken, am Türgriff zum Badezimmer und am Abluftventilator) fanden sich hingegen in einem Krankenzimmer vor der Reinigung. Die Luftproben waren negativ, auf der persönlichen Schutzausrüstung des medizinischen Personals wurde das Virus am Schuh nachgewiesen [4].

SARS-CoV2 in Ausscheidungen

Chinesische Virologen untersuchten die Ausscheidungen von 205 SARS-CoV2-Patienten. Das Virus wurde in unterschiedlicher Häufigkeit nachgewiesen. Es fand sich vorwiegend in der Flüssigkeit zur Bronchiallavage (bei 93%), im Sputum (72%), im Nasenabstrich (63%), bei der bronchosko­pischen Bürstenbiopsie (46%) und im Rachenabstrich (32%), aber auch in Stuhlproben (29%) und in Blutproben (1%). Die Urinproben waren allesamt negativ.

 

Apothekerin Dr. Petra Jungmayr

DAZ 2020, Nr. 13, S. 36, 26.03.2020

Übersteht das Virus den Geschirrspüler oder große Kälte?

Auf die Frage, ob Coronaviren außerhalb menschlicher oder tierischer Organismen auf festen und trockenen Oberflächen überleben und infektiös bleiben können, gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) folgende Antwort:

 

„Die Stabilität von Coronaviren in der Umwelt hängt von vielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche sowie vom speziellen Virusstamm und der Virus­menge ab. Im Allgemeinen sind humane Coronaviren nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. In der Regel erfolgt die Inaktivierung in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen. ... Theoretisch kann das Coronavirus SARS-CoV-2 durch direktes Niesen oder Husten einer infizierten Person auf Türklinken, Smartphones, Griffen von Einkaufswagen oder über Geschirr und Besteck übertragen werden. Eine Schmierinfektion erscheint dann möglich, wenn das Virus über den Gegenstand oder über die Hände auf die Schleimhäute des Mund- und Rachenraumes oder die Augen übertragen wird. Dem BfR sind jedoch bisher keine Infektionen mit SARS-CoV-2 über diese Übertragungswege bekannt. Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Lipidschicht umhüllt ist, reagieren Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole oder Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Auch wenn hierfür noch keine spezifischen Daten vorliegen, ist es hoch wahrscheinlich, dass durch diese Substanzen die Virusober­fläche beschädigt und das Virus inaktiviert wird. Das gilt insbesondere auch dann, wenn im Geschirrspüler das Geschirr mit 60 Grad Celsius oder höherer Temperatur gereinigt und getrocknet wird. Die bekannten Coronaviren SARS und MERS sind kälteunempfindlich und können bei minus 20 Grad Celsius bis zu zwei Jahre im gefrorenen Status infektiös bleiben. Bisher gibt es aber keine Hinweise zu Infektketten von SARS-CoV-2 über den Verzehr von Lebensmitteln, inklusive tiefgekühlter Lebensmittel.“

 

Aktualisierte Fragen und Antworten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom 23. März 2020

www.bfr.bund.de/de/
kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und_gegenstaende_uebertragen_werden_-244062.html

 

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